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BRUMATH - KRAUTWILLER
Gott Verlässt Mich Nicht
Es macht mir Mühe, mit einem Gottesbild zurechtzukommen, bei dem sich Gott entfernt, sich entzieht. Ich habe Gott immer als einen nahen, mir zugewandten Gott empfunden. Nach dem Motto: Im Falle eines Falles, der liebe Gott sieht alles. Und ich meine das durchaus positiv. Ich kann mich immer darauf verlassen, Gott verlässt mich nicht.
Sehr deutlich weist mich Gott allerdings auch darauf hin, es gibt auch eine Gottferne. Gott ist nicht nach meinem Willen verfügbar. Schon gar nicht dann, wenn ich nicht nach seinem Willen lebe und handele, sondern meine Ziele verfolge und sie als Gottes Willen verkaufe. So wollen uns falsche Propheten weismachen, sie würden Gottes Wort verkündigen. Aber sie entfernen sich von Gott, weil sie eigene Interessen an erste Stelle stellen. Solche falschen Propheten gibt es nicht nur zur Zeit Jeremias. Bis heute leben und wirken sie mitten unter uns. Und manchmal laufe auch ich Gefahr, wie ein falscher Prophet zu wirken.
Natürlich ist mir der nahe, der gnädige Gott lieber. Aber ich kann Gottes Nähe auch verspielen, dann, wenn ich mir selbst näher bin, als mir guttut, wenn sich alles nur um mich und meinen Vorteil drehen soll und ich den Blick zu Gott scheue.
Gott entfernt sich nicht von uns, sondern wir von Gott, weil wir meinen, wir könnten alles allein. Wir interpretieren Gottes Wort, wie es uns gerade in den Kram passt. Ich denke, dann ist Gott uns fern. Gott sei Dank, er macht uns auf diese Fehlentwicklung aufmerksam.